Ein Tier liegt am Straßenrand, humpelt durch den Garten oder sitzt reglos unter einem Busch.
Momente wie diese treffen uns mitten ins Herz. Doch in dieser Situation zählt vor allem eines: richtig handeln.
Wer überlegt und besonnen reagiert, kann einem Tier das Leben retten – und vermeidet gleichzeitig Fehler, die mehr schaden als helfen.
Dieser Beitrag zeigt dir Schritt für Schritt, was zu tun ist, wenn du ein verletztes Wild- oder Haustier findest – von der ersten Einschätzung bis zu den richtigen Ansprechpartnern in der Region.
1. Bewahre Ruhe und sichere die Situation
Tiere spüren Angst und Aufregung – besonders, wenn sie verletzt sind. Bevor du handelst, achte auf deine eigene Sicherheit:
Straße oder Fahrbahn? Blinke, sichere dein Auto ab, warne andere Verkehrsteilnehmer.
Tier in Panik? Annähern nur langsam und ruhig sprechen.
Wildtier? Immer Abstand halten – Wildtiere können bei Stress zubeißen oder flüchten und sich weiter verletzen.
💡 Tipp: Nicht jedes scheinbar hilflose Jungtier ist tatsächlich gefährdet. Beobachte zunächst aus sicherer Entfernung, ob es wirklich Hilfe braucht.
2. Prüfe, um welche Tierart es sich handelt
Das Vorgehen hängt davon ab, ob es sich um ein Haus-, Nutz- oder Wildtier handelt:
Hauskatze oder Hund: Halsband, Tätowierung oder Chipanhänger prüfen.
Wildtier (z. B. Igel, Vogel, Reh): Diese Tiere stehen unter besonderem Schutz. Sie dürfen nicht einfach eingefangen oder mitgenommen werden.
Nutztier (z. B. Schaf, Ziege, Rind): Polizei oder Feuerwehr informieren, wenn der Halter nicht bekannt ist.
Je genauer du die Situation beschreibst (Ort, Verletzung, Verhalten), desto besser können Helfer später reagieren.
3. Erste Hilfe – mit Vorsicht
Wenn das Tier stark blutet, atmet schwer oder liegt reglos da, zählt jede Minute.
Grundregeln:
Nie ohne Schutz anfassen: Handschuhe, Handtuch oder Decke verwenden.
Blutungen: Mit sauberem Tuch leicht andrücken, niemals abbinden.
Nicht füttern oder tränken: Tiere können sich verschlucken oder falsches Futter nicht vertragen.
📞 Bei akuter Lebensgefahr: Sofort Tierarzt, Tierklinik oder Polizei anrufen.
Diese leiten dich an und können einen Tiernotdienst oder eine Wildtierhilfe informieren.
4. Tier sicher melden – nicht eigenständig transportieren
Bei verletzten Wildtieren ist es in der Regel besser, sie nicht selbst zu transportieren, sondern Fachleute zu verständigen.
Der Transport kann das Tier zusätzlich stressen oder gefährden.
In Augsburg und im Landkreis Aichach-Friedberg wende dich an:
Polizei (110) – sie informiert bei Bedarf den zuständigen Jagdpächter oder Wildtierbeauftragten.
Feuerwehr (112) – falls das Tier auf der Fahrbahn liegt oder eine Gefahr darstellt.
Tierärzte / Tierkliniken in der Umgebung – viele haben Notdienste oder Kontakte zu Wildtierstationen.
Wildvogelhilfe oder NABU – für verletzte Vögel oder Kleintiere (Adressen: www.wildvogelhilfe.org